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Frühe Marketenderinnen wurden bereits im Alten Ägypten im Jahr 1274 v. Chr. erwähnt.

So früh  gehörten bereits männliche als auch weibliche Marketender zum Tross der antiken, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heere. Fast jede Gruppe der Landsknechte hatte im Mittelalter einen eigenen Marketender, der die Soldaten als Händler mit Lebensmitteln versorgte. Frauen kombinierten diesen Beruf häufig mit Liebesdiensten. Während des Dreißigjährigen Krieges versorgten sich die Heere vermehrt durch Plünderungen, was die Marketender oftmals überflüssig machte. Ungeachtet dessen gab es diesen Beruf auch in späterer Zeit, so z. B. unter Napoleon während des Russlandfeldzugs 1812 bis hin um 1. Weltkrieg.

Beim Heer wurde der Begriff MarkeTender (siehe Eisenbahnanhänger) für fahrbare Kioske benutzt, welche auf Truppenübungsplätzen die Soldaten mit Marketender-Waren – Süßigkeiten, Zeitungen, Zigaretten, also üblichen Kioskwaren – versorgen. Auch Waren (unter anderem Zigaretten und Spirituosen), die Bundeswehrsoldaten als Teilnehmer an Übungen im Ausland und auf Auslandseinsätzen zollfrei erwerben können, werden als Marketenderwaren bezeichnet. Im Rahmen dieser Auslandseinsätze bietet der Marketender auch viele Waren an, die im Heimatland in einem normalen Geschäft erworben werden können (z. B. Drogerieartikel wie Rasierschaum, Duschgel und Papiertaschentücher). Da in einem Einsatzgebiet die Infrastruktur entweder nicht vorhanden oder unzureichend ist und die Sicherheitslage es dem einzelnen Soldaten oft nicht erlaubt, auf einem Markt einzukaufen, werden auf diesem Weg die Grundbedürfnisse der Soldaten befriedigt. Insofern spielt die Versorgung durch den Marketender eine wichtige Rolle für den Erhalt der Moral der Soldaten. Das zeigt sich unter anderem auch darin, dass die Versorgung heute auf dem militärischen Nachschubweg erfolgt, um die Verfügbarkeit in Krisenregionen sicherzustellen.

In der Literatur

Im Gegensatz zum männlichen Marketender ist die Marketenderin vorerst ein literarischer Typus. In der Literatur gibt es seit Grimmelshausens Simplicissimus-Romanen die Figur der „Courage“. In dem Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht begleitet die Titelfigur im Dreißigjährigen Krieg Truppen als Marketenderin. Auch Adrienne Thomas lässt in ihrem Roman Die Katrin wird Soldat zum Erstaunen der auf dem Bahnhof tätigen Mädchen eine Marketenderin dem Heer hinterher in den Ersten Weltkrieg ziehen.

Eine Marketenderin ist ein weiblicher Marketender. Das Wort steht jedoch auch für speziell weibliche Rollen im Tross, unter anderem für Frauen, die Männer „liebevoll“ betreuten. Die Frauen, die im Dreißigjährigen Krieg beim Heer blieben, verdingten sich fast ausschließlich als Liebesbetreuerinnen. Im 17. Jahrhundert waren Marketenderinnen, die sexuelle Dienste leisteten, an der Tagesordnung

Heute wird der Begriff Marketenderin noch für Frauen verwendet, die eine Marsch- oder Blaskapelle begleiten und die Musiker, aber auch Zuschauer und Gäste mit Getränken versorgen (Süddeutschland, Österreich, Hessen, Südtirol und im Trentino). Im rheinischen Karneval wird in manchen Corps das Tanzmariechen Marketenderin genannt.

Bei uns sind Marketenderinnen nicht nur optischer Aufputz der Kapellen, sondern haben auch wichtige Aufgaben. Als Führung bei den Ausmärschen, als Orientierung und 1. Reihe bei den Bewertungen und als Unterstützung in unterschiedlichen organisatorischen Bereichen. Etwa als Trachtenwarte oder als Verantwortliche bei diversen Festveranstaltungen.

Meine Damen, ihr seid sehr wichtig.

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